Ein Gast-Beitrag von bobby*
In einen Kommentar zum Beitrag „Waldorfschule Filstal – Schüler-Projekttage mit Ken Jebsen abgesagt„ von F. Rothacker am 9. November 2016 führt dieser aus:
„… Schade, dass hier Daniele Ganser und Ken Jebsen in einem Atemzug genannt werden. Zwischen den beiden Herren herrscht doch ein großer Unterschied!…
… Ganser ist in keinster Weise ein Verschwörungstheoretiker sondern in seinen Analysen einfach sehr kritisch – und nicht im „Mainstream“…Schade, dass der Bund der Freien Waldorfschulen hier selber auch nicht differenziert! …“
Der Kommentator hat nur teilweise Recht.
So wird Ken Jebsens primitive und pöbelhafte Art sofort augenfällig, wenn er seine kruden Botschaften ventiliert. So schreibt dieser schon während seiner Moderatoren-Tätigkeit beim Sender RBB an einer seiner Zuhörer:
„…ich weis wer den holocaust als PR erfunden hat. der neffefreuds. bernays. in seinem buchpropaganda schrieb er wie man solche kampagnen durchführt. goebbels hat das gelesen und umgesetzt. ich weis wer die rassendatten im NS reich möglich gemacht hat. IBM mit hollerithmachinen. ich weis wer wärend des gesamten kriegesdeutschland mit bombersprit versorgt hat.standartoil also rockefeller.…“
(Rechtschreibfehler im Original. Im vollen Wortlaut und Zusammenhang)
Trotzdem begeistern sich scharenweise Waldorfbündler für die widerwärtigen Agitationen des „Friedensaktivisten“, Verschwörungstheoretikers und ehemaligen Waldorfschülers Jebsen, der die Bürger versucht aufzuklären über die wahren Machenschaften der Eliten.
In Gegensatz zum „kultiviert“ auftretenden Daniele Ganser der, auf den ersten Blick, scheinbar Kompetenz und Zuverlässigkeit verbreitet. Entgegen der Vermutung des Kommentators ist „Friedensforscher“ Ganser, auch er war Waldorfschüler, aber weitaus gefährlicher, noch bösartiger und verlogener als Ken Jebsen. Doch dazu später mehr.
Zunächst zum Bund der Freien Waldorfschulen. Es stellt sich dabei in diesem Zusammenhang zunächst die Frage:
Könnte es sein, dass die mehr als auffälligen Verschwörungsgedanken von Personen wie Ganser und Jebsen auch entscheidend mitgeprägt worden sind von einer stark weltanschaulichen ausgerichtete Pädagogik in ihrer Schulzeit, sozusagen als Spätfolge einer Art von „Waldorfschädigung“?
Ein unmittelbarer, kausaler Zusammenhang zwischen Schulbildung und späterer Werdegang eines Menschen sollte gewiss immer skeptisch und unter großen Vorbehalten gesehen werden. Zumindest die Notwendigkeit einer solchen Fragestellung dürfte sich aber ergeben wenn man sich das Verhalten von Vertreter dieser Schulbewegung in der heutigen Auseinandersetzung um rechtsextreme Tendenzen vor Augen führt. „Da wird man wohl noch fragen dürfen!“
Beispiel: Die Waldorfbewegung und die Mosmann-Kontroverse
Henning Kullak-Ublick, Vorstand und Presseverantwortlicher des Bundes der Freien Waldorfschulen, hatte sich ursprünglich mit erfreulich deutlichen Worten mehrfach von extremistischen Tendenzen an Waldorfschulen distanziert. So auch am 10.07.2015 in einem Rundbrief an die Kollegien der Waldorf- und Rudolf-Steiner-Schulen wo er unmissverständlich auf die Gefahr für Waldorfschulen hinweist die von Neurechten, Reichsideologen und Verschwörungstheoretiker wie Ken Jebsen ausgeht. Das Ergebnis war eine beispiellose Welle der Empörung anthroposophischen Wutbürgertums.
Kullak-Ublick schreibt dazu in einem Antwortschreiben an Heinz Mosmann, Geschichtslehrer an der Freien Waldorfschule Heilbronn in einem „offenen Brief“ vom 01.11.2015:
„…Ich habe mich in meiner Antwort bemüht, aus der Vielzahl von Zuschriften, die ich bekommen habe, einige wesentliche Aspekte herauszuziehen. Trotzdem möchte ich nicht verschweigen, dass eine für mich bestürzend große Zahl von Zuschriften auf einem Niveau geschrieben wurden, das meine Besorgnis eher noch hat steigen lassen. Ich weiß jetzt nicht nur, dass ich der „Teufel aus dem Dreikönigsspiel“ bin, dazu „vollkommen Ich-los“ und eigentlich gar nicht Ken Jebsen gemeint habe, sondern in Wirklichkeit Rudolf Steiner verraten wollte. Über die persönliche Betroffenheit hinaus machen mich aber vor allem die Zuschriften nachdenklich, die jede diskursive Debatte hinter sich zurückgelassen haben. Die Heftigkeit, mit der hier „zurückgeschossen“ wurde, hatte nicht selten sektiererische Züge. Da in den Monaten, seit ich den Brief geschrieben habe, kein Tag vergangen ist, an dem ich mich nicht damit befassen musste, werde ich von weiteren Erklärungsversuchen absehen…“
In diesem Briefwechsel werden von Herrn Mosmann, beispielsweise beim Thema Verschwörung, mal wieder die Rollen und Tatsachen bis zur Unkenntlichkeit verdreht und verstellt. Das ist so üblich und symptomatisch bei Verschwörungstheoretikern. Und dazu ganz im Sinne von Daniele Ganser und Ken Jebsen. Mosmann beschwert sich lautstark gegen den „unreflektierten und diskriminierenden Gebrauchs des Ausdrucks „Verschwörungstheoretiker““. Er sieht diejenigen die sich um „konstruktive und lebensfähige Sozialideen“ bemühen als Opfer einer „echten“ Verschwörung der sogenannten „bestehenden politischen Strukturen“. Gegen die Aufklärung zu suchen täte wahrlich not, so Geschichtslehrer (!) Mosmann. Gegen die „öffentlich manipulierte Meinung“, gegen die „gleichgeschaltete Presse“. Er wirft Herr Kullak-Ublick symptomatisch fehlendes Verständnis für den Sozialimpuls Rudolf Steiners vor aus Rücksicht auf offizielle Stellen und die öffentliche Meinung.
Im Vorspann zum selben Schreiben schwächt Kullak-Ublick die Vorwürfe gegenüber Ken Jebsen (seine Nähe zu rechten oder „reichsbürgerlichen“ Ideologien) nach einem persönlichen Gespräch mit ihm entscheidend ab und entschuldigt sich. Dabei ist zu erwähnen, dass der „Friedensaktivist“ Ken Jebsen überhaupt nicht friedfertig ist, wenn es um Gerichtsklagen gegen ihm missfällige Personen geht. Es wäre aber bösartig zu vermuten, dass dieses bei der Gemütswandlung von Kullak-Ublick evtl. einen Einfluss gehabt haben könnte.
Des Weiteren versucht er den Inhalt seines ursprünglichen Rundbriefes zu entschärfen, wo es nur geht. Es ist schon peinlich zu sehen, wie sehr er seine Meinung bis zur Unkenntlichkeit und bis zur Selbstverleugnung verbiegt. Nur Weniges wird ganz zaghaft versucht aufrecht zu erhalten. Der Waldorf-Mob hat seine Wirkung nicht verpasst.
Es muss leider festgestellt werden, dass von seinem ursprünglichen, erfreulich deutlichen Worten, wie im Inhalt des Rundbriefes, nur erschreckend wenig übrig geblieben ist. Jedenfalls dürfte Kullak-Ublick es in Zukunft schwer haben das Verhältnis der Bund der Waldorfschulen zum rechtsextremen Gedankengut glaubwürdig zu definieren.
So wurde der Bund der Freien Waldorfschulen mehr oder weniger einen Maulkorb verpasst. Das wird so geteilt, natürlich blütenreich verdeckt formuliert:
„…Die Auseinandersetzung…ist eine Chance, das Bewusstsein für zeitgemäße Meinungsbildungsprozesse und das Selbstverwaltungsideal der Freien Waldorfschulen zu schärfen… möge er Fruchtbares für die Entwicklung der Waldorfschulbewegung bringen…“
Es macht traurig folgern zu müssen, dass in der Schulbewegung bestürzend wenig Bereitschaft vorhanden ist, eigene abwegige Einsichten auch nur annähernd zu überprüfen oder gar ansatzweise in Frage zu stellen.
Ganz offen gesagt: Ich würde heute meine Kinder nicht einer Waldorfschule anvertrauen können, wo ein Lehrer wie Herr Mosmann Geschichte unterrichtet, wo Demagogen wie Ken Jebsen und Daniele Ganser agieren dürfen und wo mindestens von Teilen einer Schulgemeinschaft, Eltern und Lehrern, extremes Gedankengut offen und fanatisch umarmt wird. Vom Waldorf-Wutbürgertum möchte ich meine Kinder fernhalten.
Daniele Ganser, Verschwörung und Querfront
Herr Ganser muss als Verschwörungstheoretiker reinsten Wassers gesehen werden, der sich nicht scheut, in einer scheinbar sauberen, quasi-wissenschaftlichen Verpackung alles was krumm ist gerade zu biegen und vice versa. Er zeigt sich als Meister der Täuschung und Manipulation und versteht es bestens in geschickter Weise ein anti-westliches Weltbild voller Ressentiments mit dazu passenden Verschwörungstheorien als wissenschaftlich fundiert zu verkaufen. Ganz im Sinne Putinnaher Querfront-Netzwerke, die mittlerweile in unsere Gesellschaft ganz offen agieren. Womit sich Ganser heute aber, genau so offen, dazu immer häufiger und neuerdings auch ganz ungeniert, verbündet. In der Tat „sehr kritisch“ im anti-amerikanischen und anti-westlichen Sinne, vor allem aber auch offensichtlich wahrheitswidrig und natürlich weit, weit abseits vom sogenannten „verlogenen Mainstream“.
Nebenbei: Der mittlerweile äußerst populär-populistische Begriff „Mainstream“ beinhaltet eine sehr wirklichkeitsfremde Verallgemeinerung und Gleichschaltung der herkömmlichen Medien, die flächendeckend dämonisiert und tabuisiert werden sollen. Wie eine Neuauflage der sogenannten „Lügenpresse“ aus vergangenen Zeiten. Personen, die Verschwörungsgedanken verhaftet sind und sich dazu häufig in mehr oder weniger extremistische Kreise bewegen, definieren ihre radikalen Meinungen grundsätzlich als abweichend vom Mainstream. Als Gütezeichen. Diese Methode bedienen sich auch extreme Organisationen wie AfD, Pegida, NPD, Identitären, Reichsbürgerbewegung und vergleichbaren die heute ihr Unwesen in der Öffentlichkeit treiben und endgültig in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.
Leider ganz besonders auch in anthroposophischen Kreisen die sich von Herrn Ganser in ihrer Weltsicht geradezu bestätigt zu fühlen scheinen. Da passt manches wie maßgeschneidert zusammen zu den eigenen esoterischen Sichtweisen und Geschichtsschreibungen. Wo angeblich okkulte angloamerikanische Bruderschaften des Westens unter Führerschaft obskurer Hintermänner ihr Unwesen treiben und die Weltgeschicke zu bestimmen versuchen. Häufig in mehr oder weniger verdeckter Anlehnung an antisemitischen Verschwörungsthesen.
Es wäre aber eigentlich eine viel zu große Ehre, Gansers Ideen als ernsthafte Verschwörungstheorien zu bezeichnen. Theorien sollten wenigstens den Anspruch haben, unterbaut zu sein. Gansers Denken stellt sich dagegen zusammenaus einer Ansammlung von Spekulationen. Sie bilden eine durchaus gekonnt vorgetragene und publikumswirksame Mischung aus offensichtlichen Wahrheiten, Halblügen und Lügen. Seine Visionen leiden dazu chronisch und zwanghaft unter dem zweifelhaften Anspruch bisheriges, anerkanntes Wissen ständig in Frage stellen zu müssen. Dabei ist es aber vor allem Gansers Verschwörungsdenken, das schon nach einer etwas genaueren Überprüfung in sich zusammen fällt. Wie die WTC Türmen am 9/11. Da bleibt nichts übrig als Rauch und gähnende Leere. Und die Glaubensgemeinschaft fällt voll darauf rein.
Die Begriffe Verschwörungsphantasien oder Verschwörungsmythen wären deshalb bei Ganser angebracht und sollten in Zusammenhang zu ihm verwendet werden. Mehr dazu in den unbedingt lesenswerten und exzellenten Ausführungen von Irma Kreiten, die in einer sehr umfangreichen und gründlichen Analyse Gansers Wirken und seine Verbindung zur Querfront in allen Einzelheiten auseinandernimmt. In zusammengefaster Form auch hier.
Auch Ganser bestreitet mit empörter Vehemenz, Verschwörungstheoretiker zu sein. Auch hier muss festgestellt werden: Es ist das typische Verhalten von einem Verschwörungsphantasten, der passend zu seiner eigenen Vorstellungswelt den Vorwurf der Verschwörung abstreitet und an die bösartige und bedrohliche Außenwelt zurückspielt. Er macht der Außenwelt damit genau das zum Vorwurf, was er selbst unentwegt tut: Verschwörungsvorstellungen in die Welt zu setzen. Und lenkt so von der eigenen Verlogenheit ab.
Damit liegt Ganser ganz im Trend seiner Gesinnungsgenossen wie Ken Jebsen und sonstigen obskuren Ideologen die im Umkreis des Kopp-Verlages und des Compact-Magazins Jürgen Elsässers aktiv sind: Je hemmungsloser gelogen wird, desto grösser, radikaler und fanatischer ist die Anhängerschaft der Belogenen. Wenn die Lüge genügend oft und intensiv genug betrieben wird, verschwindet im Bewusstsein der Menschen immer mehr die Fähigkeit zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. „Alles ist nur relativ. Es wird eh nur gelogen…“ heißt es. Die Begriffe „Political Correctness“ und „Gutmenschen“ werden zum Schimpfwort einer perversen und Putin-verfallenen Leitkultur neuer Generationen von Wutbürger. Es schließt sich der Kreis des populistischen Wahnsinns. Die Schatten der Vergangenheit werden lebendig.
Neuerdings ganz eminent auch in den USA, wo Donald Trump unter vergleichbaren Voraussetzungen und mit vergleichbaren Methoden gerade zum Präsidenten gewählt worden ist. Mit unabsehbaren und, wie es sich immer mehr zeigt, dramatischen Folgen. Hinter diesem Machtwechsel darf man durchaus führende Hand des russischen Geheimdienstes annehmen. Die Sicherheitsdienste CIA, FBI und NSA sind sich mittlerweile einig, dass der russischen Geheimdienst, sogar Wladimir Putin persönlich, von Moskau aus die entscheidenden Cyberangriffe steuerte – mit der Absicht, den Wahlausgang zum Vorteil von Donald Trump zu beeinflussen. Neuerdings wurde außerdem ein USA-Elektrizitätswerk ebenfalls von Seiten der russischen FSB erfolgreich gehackt. Dadurch könnte im Ernstfall sogar jederzeit die lebenswichtige Stromversorgung des Landes außer Betrieb gesetzt werden. In Kontrast dazu einen Twitter-süchtigen Neu-Präsidenten, damit beschäftigt über dieses Medium Nettigkeiten zu Putin auszutauschen, statt dessen sich aber chronisch verweigert die Realität zu stellen und bis vor wenigen Tagen nicht einmal bereit war sich über die Ernst der entstandenen Sicherheitslage seinen Sicherheitsdiensten auch nur anzuhören.
Die ungeheuerliche Frage die weltweit für das Jahr 2017 gestellt werden muss: Welches Land ist das nächste Opfer russischer Einflussnahme?
Die Propagandawelle russischer Machart läuft bereits lautstark auf Hochtouren in den zahlreichen Medien der Putintreuen Netzwerke. Daniele Gansers Beitrag dazu ist offenkundig und wird frenetisch bejubelt. Zu seiner Entlarvung reicht eigentlich schon ein Blick ins Inhaltsverzeichnis der neuerdings von ihm veröffentlichten anti-amerikanische Hetzschrift „Illegale Kriege“. Da soll dem Leser offenbart werden, wer angeblich der große Kriegstreiber auf dieser Welt ist: Das Imperium Amerika… Aber ja, natürlich!
Es braucht nur ein wenig geschichtliches Grundwissen, einen Blick auf die Weltkarte und ein Mitverfolgen der Tagesaktualität (aber bitte nur die „Mainstream“ Medien!) um festzustellen wer gegenwärtig und in der Vergangenheit der neueren Geschichte nach Ablauf des Zweiten Weltkrieges, der wirkliche Imperial-Macht und Kriegstreiber ohnegleichen war und ist. Nur als Beispiel in der Aktualität sollten die massiven und menschenverachtenden Kriegsverbrechen des Kreml-Diktators in Syrien genannt werden. Zum Ausbau der russischen Machtposition weltweitund zur Destabilisierung und Auflösung der Bündnisse des verhassten Westens. Im Hintergrund steht dabei die Wahnvision eines von Russland gesteuerten Eurasien!
Genau diese Voraussetzungen der Allgemeinbildung fehlen offenbar weitgehend bei so manchen Vertreter des heutigen „homo anthroposophicus“. Sie werden dadurch zu unwissenden „Opfern“ und naiven Anhängern moderner Propaganda. Oder ist es tatsächlich eine ideologische Verblendung postfaktischer Art, heute ohnehin weit verbreitet, in einer unheiliger Allianz mit der altbewährten Arroganz und stramme Überheblichkeit der eigenen, von Verschwörungsmythen „durchgeistigten“ Weltanschauung? Wahrscheinlich trifft beides zu. Unwissenheit, Naivität verbunden mit einer Portion geistig verblendeter Überheblichkeit.
Auch die Kontroverse um den Geschichtslehrer Heinz Mosmann sollte gerade auch in diesem Zusammenhang gesehen werden! Verbunden mit ihrer Auswirkung auf Generationen von Waldorfschülern, die eine verzerrte Darstellung von Geschichte und Gesellschaft für ihren Lebensweg vermittelt bekommen!
Eine brandgefährliche Mischung braut sich da zusammen im postfaktischen Zeitalter des 21. Jahrhunderts. Fakten, Tatsachen, Argumente, alles was beiträgt zur Aufklärung, werden verdreht und verdrängt von dumpfen Gefühlen und teilweise offensichtliche Lügen von Heilsversprechungen neuer Verführer.
Nachtrag: Das (Un)Wort des Jahres 2016 ist „Postfaktisch“
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat das am 9. Dezember 2016 bekannt gegeben. Die Jury, zusammengesetzt aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft sowie den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wählte aus rund 2000 Belegen zehn Wörter und Wendungen:
„…die den öffentlichen Diskurs des Jahres wesentlich geprägt und das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise begleitet haben. Nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern seine Signifikanz bzw. Popularität stehen bei der Wahl im Vordergrund: Auf diese Weise stellen die Wörter eine sprachliche Jahreschronik dar, sind dabei jedoch mit keinerlei Wertung oder Empfehlung verbunden. Das Kunstwort postfaktisch, eine Lehnübertragung des amerikanisch-englischen »post-truth«, verweist darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten geht. Immer größere Bevölkerungsschichten sind in ihrem Widerwillen gegen »die da oben« bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren. Nicht der Anspruch auf Wahrheit, sondern das Aussprechen der »gefühlten Wahrheit« (»feel true«) führt im »postfaktischen Zeitalter« zum Erfolg…“
Da haben uns anscheinend die Schatten der dunklen Hintermänner der angloamerikanischen Bruderschaften auch noch das postfaktische Zeitalter mit einem Trump(f) als „bad joker“ verpasst.
Daniele Ganser lässt grüßen!
Weblinks:
Weblink 01″Waldorfschule Filstal“:
https://waldorfblog.wordpress.com/2015/07/10/jebsen-goeppingen
Weblink02 „Ken Jebsen“:
https://correctiv.org/recherchen/neue-rechte/artikel/2016/12/30/medien-kenfm-ken-jebsen/
Weblink 03 „Im vollen Wortlaut und Zusammenhang“:
http://www.achgut.com/artikel/ich_weis_wer_den_holocaust_als_pr_erfunden_hat/
Weblink 04 „In diesem Briefwechsel“:
http://www.dreigliederung.de/kontroversen/2015-freies-geistesleben-und-verschwoerungstheorien
Weblink 05 „Lügenpresse“:
Weblink 06″Irma Kreiten“:
http://sochi2014-nachgefragt.blogspot.de/2014/11/daniele-ganser-und-sein-umfeld-iii.html
Weblink 07″In zusammengefaster Form auch hier“:
http://sochi2014-nachgefragt.blogspot.de/2014/12/rainer-rothfu-goes-querfront-tubinger.html
Weblink 08 „Sicherheitsdienste“:
https://www.dni.gov/files/documents/ICA_2017_01.pdf
Weblink 09″Inhaltsverzeichnis“:
http://d-nb.info/1098438604/04
Weblink 10″Postfaktischen“:
http://gfds.de/wort-des-jahres-2016/#postfaktisch
Weblink 11″Wort des Jahres 2016 ist: Postfaktisch“:
http://gfds.de/wort-des-jahres-2016/
Weblink 12″post-truth“:
https://en.oxforddictionaries.com/word-of-the-year/word-of-the-year-2016
Weblink 13″feel true“:
Weblink 14″Trump(f)“:
Christmas Cold Open: Alec Baldwin & John Goodman (SNL 17.12.2016)
https://www.youtube.com/watch?v=bzPHzmOQYek
Weblink 15″bad joker“:
https://i.ytimg.com/vi/ZWr2V_0GrzY/maxresdefault.jpg
(https://www.youtube.com/watch?v=ZWr2V_0GrzY)
*Name der „Redaktion“ bekannt.
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